Gemeinsam durch dick und dünn
Die Geschichte von Bergführer Gonzalo Fano und seiner treuen Begleiterin India
Gonzalo ist Trainer bei der Asociación Argentina de Instructores de Esquí, Snowboard y Pisteros Socorristas (AADIDESS) und engagierter Rettungshundeführer. Zusammen mit seiner sechsjährigen Hündin India hilft er bei der Suche nach verschütteten Lawinenopfern. Sie sind Teil des Skipatrouillen-Teams im Wintersportgebiet Cerro Catedral Bariloche. Dies ist ihre Geschichte.
India ist eine Border Collie Hündin und stammt aus einer Zucht in Bahía Blanca, Argentinien. „Ich habe sie abgeholt, als sie 45 Tage alt war“, berichtet Gonzalo strahlend vor Freude. Seitdem sind die beiden unzertrennlich. India reiste mit Gonzalo quer durch Argentinien und begleitete ihn überall dorthin, wo seine Arbeit ihn hinführte. Der Ortswechsel hat ihre Ausbildung zum Rettungshund in keiner Weise beeinträchtigt. Im Gegenteil, sie konnte ihr Training mit Gonzalo ohne Unterbrechung fortsetzen und wurde mit einer Vielzahl von Menschen, Tieren und Umgebungen sozialisiert.
In den ersten 1,5 bis 2 Jahren der Ausbildung lag der Schwerpunkt auf dem Grundgehorsam, dem Aufbau einer soliden Suchbasis und dem Umgang mit verschiedenen Gegebenheiten, Geräuschen und sozialen Situationen. Dazu gehören Fahrten mit Skiliften und Schneemobilen, Flüge mit Hubschraubern, das Gehen auf verschiedenen Untergründen und der Umgang mit Menschenmengen und Kindern. „Das alles ist sehr viel für einen Hund, aber ich habe immer darauf geachtet, dass wir auch genügend Ruhezeiten haben“, erklärt Gonzalo.
2017 haben India und Gonzalo erfolgreich die internationale IRO V-Prüfung in der Lawinensuche bestanden. Diese erste Prüfung ist der Eignungstest, bei dem Geschicklichkeit, Belastbarkeit und andere Voraussetzungen geprüft werden. Nachdem der erste Grundstein gelegt war, absolvierte das Team weitere nationale Prüfungen in Argentinien. „India ist eine großartige Begleiterin. Zu sehen, mit wie viel Freude sie ihrer Aufgabe als Lawinenhund nachgeht, macht mich sehr glücklich“, sagt Gonzalo stolz.
Die beiden haben bisher an acht Einsätzen teilgenommen und werden auch in Zukunft helfen, Leben zu retten. Nichts ist schneller und effizienter als ein Hund, der darauf trainiert ist, Menschen zu finden, die unter Schnee begraben sind. Gonzalo berichtet uns: „Die Zahl der Rettungseinsätze hat in den letzten Jahren zugenommen, und zwar aus zwei Gründen; einerseits kommt es aufgrund der globalen Erwärmung zu mehr Lawinenabgängen, und andererseits sind einfach mehr Menschen in den Bergen unterwegs. Ein weiterer Faktor, der sich auf die Zunahme der Rettungseinsätze auswirkt, ist, dass die Menschen manchmal nicht ausreichend auf eine Bergtour vorbereitet sind, weder körperlich noch geistig.“ Aus diesem Grund ist Gonzalo der Meinung, dass in jedem Skigebiet eine Rettungshundestaffel vor Ort sein sollte.
Wir sind unendlich dankbar für das Engagement der beiden und freuen uns auf weitere spannende Geschichten aus ihrem Leben.
Möchtest du einen Einblick in die Arbeit von India und Gonzalo erhalten?
Dann sieh dir dieses Video an.