Gemeinsam können wir Berge versetzen
Gespräch mit IRO Instruktorenrichterin Astrid Laner
Astrid Laner pflegt zu Hunden eine ganz besondere Beziehung. Ihr feines Gespür und tiefes Verständnis für das Verhalten der Vierbeiner ist eine besondere Gabe. Sie setzt ihre Fähigkeiten in der Rettungshundearbeit ein und teilt ihr Wissen als IRO Beurteilerin und Richterin mit anderen. Welche Bedeutung Hunde in ihrem Leben haben, hat sie uns in einem Gespräch verraten.
Wie lange machst du schon Rettungshundearbeit und wie bist du dazu gekommen?
Mein Vater war einer der ersten, der in den 60er-Jahren in unserer Heimat Südtirol die Rettungshundearbeit einführte. Als ich Jahre später 1973 geboren wurde, hatte ich schon die ersten Lebenstage Hunde um mich herum. Mein Vater war begeisterter Züchter von Deutschen Schäferhunden. So bin ich inmitten von Hunden aufgewachsen und im Alter von sieben Jahren bekam ich meinen ersten eigenen Hund, den ich mithilfe meines Vaters zum Rettungshund ausbildete. Mit zehn Jahren absolvierte ich eigenständig die erste national anerkannte Rettungshundeprüfung. Und mit 14 Jahren durfte ich zum ersten wirklichen Einsatz, wo mein Hund und ich auch erfolgreich waren. Somit bin ich bereits seit 44 Jahren in der Rettungshundearbeit tätig.
Was war deine Motivation, dich ehrenamtlich im Rettungshundewesen zu engagieren?
Diese Frage habe ich mir ehrlich gesagt nie gestellt, da die ehrenamtliche Arbeit in meiner Familie selbstverständlich war. Es ist einfach ein großartiges Gefühl für Menschen in Not da zu sein. Neben dem Wunsch, Menschen zu helfen, ist sicherlich meine Liebe zu den Hunden ein entscheidender innerer Antrieb für mein Engagement. Diese einzigartige Beziehung zu unseren vierbeinigen Partnern ist viel mehr wert als jegliches Geld der Welt und lässt uns Berge versetzen.
Eine liebevolle Bindung zwischen Mensch und Hund ist die Basis für erfolgreiche Teamarbeit.
Wie lassen sich das regelmäßige Training und die Einsätze mit deinem Beruf und Privatleben vereinbaren?
Auch in meinem Beruf geht es um Tiere. Wir besitzen ein Tierfachgeschäft, einen Hundesalon, eine Hundepension und eine Hundezucht von Deutschen Schäferhunden und Jack Russell. Da ich selbstständig bin und die volle Unterstützung meiner Familie habe, lässt sich das alles gut vereinbaren.
Was war für dich ein besonders prägender Einsatz?
In 44 Jahren Rettungshundearbeit habe ich so einige Einsätze absolviert. Von der Suche nach Lawinenopfern über die Vermisstensuche im Wald bis hin zur Verschüttetensuche unter Trümmern eingestürzter Gebäude. Ich kann mich nicht auf einen einzigen Einsatz beziehen, da jeder für sich eine besondere Herausforderung ist und anders erlebt wird. Besonders geprägt haben mich immer Einsätze, wenn es um die Suche von Kindern ging. Auch Lawineneinsätze, bei denen die Suche ein Wettlauf gegen die Zeit ist, sind emotional und physisch belastend.