Es ist mein Lebensinhalt
Gespräch mit Einsatzhundeführerin Sava Zibler
Sava Zibler ist Rettungshundeführerin mit Leib und Seele und inspirierendes Beispiel für die Vereinbarkeit von Familie, Beruf und Ehrenamt. Wie viel ihr die Arbeit mit Hund bedeutet und wie ihr der Spagat gelingt, darüber hat sie mit uns gesprochen.
Wie lange machst du schon Rettungshundearbeit und wie bist du dazu gekommen?
Ich bin seit fast 16 Jahren in der Rettungsarbeit tätig. Der Impuls kam von meinem Vater. Er brachte 1980 eine Labradorhündin nach Hause. Sie hieß Ara und hatte glänzend schwarzes Fell. Er begann mit ihr die Ausbildung zum Rettungshund unter der Leitung von Frenk Kogovšek, einer der Pioniere auf dem Gebiet der Rettungshundearbeit in Slowenien. Durch Ara habe ich meine Liebe für schwarze Labradore entdeckt. Doch mein Leben hat mit Familie, Kinder und Sport zunächst einen anderen Weg eingeschlagen. Ich wusste aber, irgendwann werde ich einen eigenen Hund haben. Vor 16 Jahren kam dann der Moment, in dem ich mir mit Furja meinen Traum erfüllen konnte. „Um ein Kind groß zu ziehen, braucht es ein ganzes Dorf“, lautet ein afrikanisches Sprichwort. Damit will ich zum Ausdruck bringen, dass ohne den Rückhalt meiner Familie der Schritt undenkbar gewesen wäre. Da für mich von Anfang an feststand, dass ich mit meiner Hündin aktiv arbeiten möchte, ging auch ich zu Frenk und begann mit dem Rettungshundetraining. Der Rest ist Geschichte: Ich habe meine Erfüllung und wirklich gute Freunde gefunden.
Was war deine Motivation, dich ehrenamtlich im Rettungshundewesen zu engagieren?
Als ich anfing, mit Furja zu trainieren, bekam ich auch einen Einblick in die Arbeit der Freiwilligen im slowenischen Zivilschutz und darüber, wie ich helfen oder mich einbringen kann. Es war keine bewusste Entscheidung, aber sie wuchs in mir von Tag zu Tag und ich merkte, dass mich das Engagement erfüllt.
Wenn wir nur einem Menschen das Leben retten können, hat sich unser Einsatz bereits gelohnt.
Wie lassen sich das regelmäßige Training und die Einsätze mit deinem Beruf und Privatleben vereinbaren?
Es war nicht immer einfach, vor allem wegen meines Jobs, bei dem ich meistens zehn Stunden am Tag arbeite. Aber ich hatte immer die volle Unterstützung meiner Familie. Und wenn man ein Ziel hat und sich wirklich gut organisiert, kann man alles erreichen.
Was war für dich ein besonders prägender Einsatz?
Ich werde nie den Einsatz vergessen, bei dem wir die vermisste Person nach fast 24 Stunden lebend gefunden haben. Es handelte sich um eine über 80-Jährige, die gestürzt war und nicht mehr alleine aufstehen konnte. Die tapfere Frau harrte einen Tag und eine Nacht lang im Wald aus, bis Hilfe kam. Der glückliche Ausgang der Suchaktion war eine Teamleistung der Retter sowie der Menschen vor Ort und der Familie. Ihre Wahrnehmungen und ihr Instinkt halfen maßgeblich dabei, die Suchstrategie unserer Rettungshundeteams zu planen.