Tunneleinsturz in Thailand
Am Montag, 26. August wurden Rettungshundeteams unserer thailändischen Mitgliedsorganisation Thailand Rescue Dog Association (Thai-RDA) alarmiert, nachdem es im Tunnel einer im Bau befindlichen Hochgeschwindigkeitsbahn zu einem schweren Erdrutsch kam. Das thailändische Urban Search and Rescue (USAR) Team bat bei der Suche nach drei vermissten Arbeitern um die Unterstützung mit Rettungshunden.
Ein Thai-RDA Einsatzteam, bestehend aus fünf Rettungshundeführern, sechs Hunden und sieben Helfern, machte sich unmittelbar auf den Weg zum Unglücksort in den Bezirk Pak Chong. Die Suche gestaltete sich für die Rettungshunde aufgrund der instabilen Bedingungen äußerst schwierig. „Die Gefahr weiterer Felsstürze stellte ein erhebliches Risiko für unsere Hunde und Hundeführer dar“, berichtet Rettungshundeführerin Sue Redmond. Ihre beiden Golden Retriever Sahara und Safari meisterten die Situation dennoch sehr gut.
Sahara, die als erste in die Suche startete, bekam an einer Stelle des eingestürzten Tunnels eine Witterung und zeigte dies ihrer Hundeführerin an. Die Stelle wurde von Kräften des USAR Teams per GPS markiert und danach kam Golden Retriever Safari zur Kontrolle zum Einsatz. Seine Suche musste jedoch aufgrund von Sicherheitsbedenken frühzeitig abgebrochen werden.
Trotz der widrigen Bedingungen und der kurzen Suchzeit, trug Hündin Sahara wesentlich zur Bergung des ersten Opfers bei. Sie bestätigte mit ihrer Nase das Ergebnis einer vorab durchgeführten Untersuchung der Einsturzstelle mittels Wärmebildkamera.
Drei Tage später wurde Thai-RDA erneut zur Hilfe gerufen. Ein Team von vier Rettungshundeteams und einem Helfer eilte nach Pak Chong, um bei der Suche nach den zwei verbliebenen Opfern zu helfen. Kurz nach ihrem Eintreffen begann Schäferhund-Mischling Bruno mit der Suche. Eine Stelle der eingestürzten Erd- und Gesteinsmasse weckte das Interesse des Rüden. Er signalisierte seinem Hundeführer, dass er menschliche Witterung aufgenommen hat. Seine Anzeige deckte sich ebenfalls mit dem Bild, welches zuvor per Wärmebildkamera erhoben wurde. Die Rettungskräfte begannen demnach unmittelbar mit der Bergung des zweiten Opfers. Vorsichtig entfernten sie Erdmassen und Felsbrocken und entdeckten an der freigelegten Stelle die verbliebenen beiden Opfer.
Die Rettungshundeeinsätze folgten den USAR-Standardarbeitsanweisungen (SAAs) und wurden sowohl in Phase I als auch in Phase II des Einsatzes mit anderen Rettungseinheiten koordiniert. Trotz aller Bemühungen sind alle drei Arbeiter bei dem tragischen Unglück gestorben. Unser Mitgefühl und unsere Anteilnahme gelten den Angehörigen.