Rettungshunde im Einsatz in der Türkei
In den frühen Morgenstunden des 6. Februars richtete ein Erdbeben der Stärke 7.8 im Südosten der Türkei und in Teilen Syriens katastrophale Schäden an. Durch die Erschütterungen stürzten zahlreiche Gebäude in mehreren Städten ein, die Trümmer begruben unzählige Menschen unter sich.
Bereits wenige Stunden nach dem Unglück machten sich erste Rettungshundeteams auf den Weg in die Türkei. Täglich folgten weitere Sucheinheiten aus der ganzen Welt. Knapp 100 Rettungshunde unserer Mitgliedsorganisationen reisten mit ihren Hundeführern in die Erdbebenregion. Tag und Nacht verbrachten die Teams damit, die Ruinen nach Überlebenden abzusuchen. Sie waren dabei vielen Gefahren ausgesetzt, von zerbrochenem Glas über scharfe Gegenstände, einstürzende Wände bis hin zu starken Nachbeben.
Einige der Hunde erlitten Verletzungen an den Pfoten und Beinen. Für manche endete damit der Einsatz, andere konnten nach Versorgung durch ihre Hundeführer oder mitgereiste Tierärzte weitermachen. Unermüdlich suchten die tapferen Helden nach Opfern unter den riesigen Trümmerbergen und trotzten dabei der eisigen Kälte.
Immer dann, wenn ein Hund einen Fund signalisierte, wurden weitere Hunde in die Suche geschickt, um die Anzeige zu bestätigen. Sobald absolute Sicherheit bestand, übergaben die Rettungshundeteams die Stelle an die für die Bergung zuständigen Rettungskräfte.
Unsere Hunde haben gezeigt, dass sie trotz aller Widrigkeiten fähig sind, menschlichen Geruch aufzuspüren und Überlebende zu lokalisieren.
Roman Starman, IRO zertifizierter Einsatzhundeführer des slowenischen USAR Teams
Die tagelangen Sucharbeiten waren für die Einsatzkräfte nicht nur körperlich, sondern vor allem mental fordernd. Der Wettlauf gegen die Zeit in der Suche nach Verschütteten, die Verzweiflung der Menschen, das Chaos und die Zerstörung – all das ist auch für die Helfer belastend. Die Mitglieder der nationalen Sucheinheiten stärkten sich vor Ort mit Gesprächen und sorgten in den Pausen dafür, die Hunde für die Suchen fit und geistig bereit zu halten.
Rettungshundeteams durchlaufen bis zur Einsatzfähigkeit eine umfassende Ausbildung und werden bestmöglich auf die Anforderungen eines Einsatzes vorbereitet. Nichtsdestotrotz sehen sich die Teams im realen Einsatz mit neuen Situationen konfrontiert.
Es erfüllt uns mit Stolz, dass sowohl die Hunde als auch die Hundeführer die Herausforderungen dieses anspruchsvollen Einsatzes gemeistert haben. Wir danken allen Einsatzkräften und freuen uns, dass alle Teams wieder wohlbehalten heimgekehrt sind.
Rettungshunde retten nicht nur bei internationalen Katastrophen, sondern auch bei Notfällen in ihren Heimatländern regelmäßig Menschenleben. Willst du sie bei ihrem nächsten Einsatz unterstützen? Dann spende jetzt.
USAR = Urban Search and Rescue