Krank durch Zecken: Borreliose

Beim Menschen ist die Borreliose die am häufigsten diagnostizierte Krankheit im Zusammenhang mit einem Zeckenstich. Sie ist nicht nur für Menschen gefährlich, sondern kann auch die Gesundheit deines Hundes beeinträchtigen. Wie aber äußert sich die Borreliose beim Hund und wie lässt sie sich behandeln?

Die Borreliose ist eine bakterielle Infektionskrankheit. Der Erreger, ein Bakterium der Gattung Borrelia, wird durch Zecken übertragen. Die Erkrankung ist sowohl in Europa als auch Nordamerika weit verbreitet. Die Zecke selbst infiziert sich zumeist an Wildtieren (Mäuse, Igel, Wild). 

Die Borrelien befinden sich im Darm der Zecke und werden daher nicht sofort nach dem Stich übertragen. Dies dauert ungefähr 16 bis 24 Stunden. Um deinen Hund zu schützen, ist es daher wichtig, ihn nach jedem Spaziergang gründlich abzusuchen und Zecken möglichst zeitnah zu entfernen. Darüber hinaus empfiehlt es sich, mit einem geeigneten Zeckenmittel Stichen und möglichen Infektionen vorzubeugen.

Eine Borreliose beim Hund zu erkennen, ist nicht ganz einfach. Im Gegensatz zum Menschen bildet sich beim Hund oft kein roter Ring um die Bissstelle der Zecke oder die Rötung ist im dichten Hundefell nicht erkennbar. Zudem erkranken nicht alle Hunde klinisch. Zeigt dein Vierbeiner hingegen folgende Symptome, können das erste Anzeichen einer Infektion sein:

  • Mattigkeit
  • Fieber
  • Lustlosigkeit

Da diese Symptome bereits nach rund zwei Tagen wieder verschwinden und erst Wochen später erneute Probleme in Form von Lahmheit durch Gelenkentzündungen auftreten, bleibt die Borreliose in der Frühphase der Infektion oft unbemerkt. Wechselnde Lahmheiten, die sich unterschiedlich manifestieren können – von gering bis schwer oder von kurzzeitig bis wellenartig wiederkehrend – sind ein wesentliches Erkrankungsmerkmal.

Unser Tipp: Beobachte deinen Hund nach einem Zeckenstich. Bemerkst du eine Verhaltensänderung oder fühlst du dich unsicher, nimm Kontakt mit deinem Tierarzt auf.

Die Borreliose beim Hund ist eine ernst zu nehmende Krankheit, die von einem Tierarzt behandelt werden muss. In seltenen Fällen kann es mitunter auch zu schweren Verläufen kommen. Für die Diagnose der Borreliose-Infektion wird eine Blutuntersuchung gemacht. Nach tierärztlich gesicherter Diagnose wird eine Antibiotika-Therapie durchgeführt. 

Vorbeugende Schutzimpfungen gegen die Borreliose beim Hund sind verfügbar, werden jedoch kontrovers diskutiert. Die wirksamste Prophylaxe bleibt daher die Prävention durch einen konsequenten Zeckenschutz.

Autor: Dr. Alexander Hönel
Fotos: Gary Sandoz, Unsplash