Folgenschwere Gasexplosion
Am 29. Jänner um etwa 8.00 Uhr kam es zu einer folgenschweren Gasexplosion in Langenzersdorf, Österreich. Da ich in Korneuburg, der Nachbarortschaft von Langenzersdorf wohne, machte ich mich mit meinem Hund Egmont nach erhaltenem Einsatzauftrag sofort auf den Weg zur Unglücksstelle.
Dort stellte sich die Lage wie folgt dar: Durch eine Gasexplosion war eine Wohnanlage mit etwa 40 Wohnparteien an der Südostecke stark beschädigt. Davon waren vier Wohnungen auf zwei Stockwerken völlig kollabiert, die angrenzende noch intakte Dachkonstruktion stand in Vollbrand. Auch im Bereich der Einsturzstelle loderten kleinere Brände.
Parallel zur Brandbekämpfung wurde seitens der Einsatzleitung entschieden, erste Ortungsversuche mit biologischen und technischen Mitteln durchzuführen. Dazu wurden mittels Drehleitern und Hubrettungsbühnen zwei Rettungshundeteams in die teilweise eingestürzten Wohnungen abgesetzt. Feuerwehr Wien Rettungshunde war zu diesem Zeitpunkt bereits mit sieben Hundeführern und zehn Rettungshunden vor Ort. Nachdem dieser Versuch einer Ortung erfolglos verlief, wurde ein weiterer Ansatz von Rettungshunden über das Stiegenhaus versucht. Dieser gestaltete sich jedoch undurchführbar, da das Stiegenhaus ab dem ersten Obergeschoß derartig stark verraucht war, dass ein Weiterkommen nur unter Verwendung eines umluftunabhängigen Atemschutzgerätes möglich gewesen wäre und daher auch Rettungshunde hier nicht weiterkonnten.
Wir bezogen daraufhin mit unseren Hunden einen Bereitstellungsraum nahe des Unglücksortes, um die weitere Entwicklung der Lage abzuwarten. Gegen 12.00 Uhr erhielten wir die Information, dass alle Bewohner des Hauses von der Polizei erreicht werden konnten – bis auf einen. Die Wohnung dieser Person hatte sich im völlig zerstörten dritten Obergeschoß befunden. Daher musste von der Einsatzleitung mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit davon ausgegangen werden, dass ein Überleben unter den Umständen, welche direkt nach dem Einsturz herrschten, nicht möglich war. Aus diesem Grund und aufgrund der massiven Einsturzgefahr wurde der Einsatz für die Rettungshunde durch die Einsatzleitung abgebrochen.
Nach weiteren sechs Stunden wurde unter den Trümmern der leblose Körper des vermissten Mannes gefunden, nachdem der Schuttkegel durch eine Spezialfirma und den vereinten Kräften von Feuerwehr und Bundesheer abgetragen wurde. Für ihn kam jede Hilfe zu spät.